Erstellung der Geschossdecke
Die dritte Bauwoche war die herausforderndste Woche, da die Geschossdecke gegossen werden sollte. Zunächst musste die Bewehrung dafür erstellt werden. Die Bewehrung verlangte den Arbeitern und uns sowohl sehr viel Planung als auch körperliche Arbeit ab.
Um das Bewehrungskonstrukt zu erstellen, müssen lange Stahlstäbe gesägt, gebogen und schließlich zusammengerödelt werden. Während einige Bauarbeiter bereits fleißig die richtigen Längen für die Bewehrungsstäbe sägten, wurden von den anderen Bauarbeitern die Unterbauten der jeweiligen Gebäude verschalt, damit kein Beton an die Seite oder in die späteren Kot- und Urinkammern fließt.
Bevor die Geschossdecke gegossen werden konnte, mussten auch schon die Interfaces für den Urinabfluss und die Analwäsche so wie die Aussparungen für die Kotlöcher und Entlüftungsrohre erstellt werden. Dazu mussten bereits die ersten Fliesen geschnitten werden. Da der Beruf des Fliesenlegers nicht sehr verbreitet ist, mussten die Fliesen in Makeni geschnitten werden.
Nachdem alle Interfaces und Aussparungen feststanden und alle Stahlstäbe gesägt und gebogen waren, konnte das Rödeln beginnen. Hierbei werden nach und nach die verschiedenen Stäbe in den verschalten Bereich reingelegt und mit Hilfe von Draht miteinander verbunden bis am Ende eine mehrlagige verflochtene Bewehrung vorliegt. Als die Bewehrung fertig war, konnte der Beton aufgeschüttet werden.
Nach der zeitaufwendigen Vorbereitung konnten wir alle Geschossdecken betonieren und den Beton zwei Tage lang aushärten lassen. In der nächsten Woche kann so mit dem Oberbau begonnen werden.
Damit wir mit dem Oberbau in der nächsten Woche beginnen können, mussten alle restlichen Lehmsteine hergestellt werden. Dafür haben sich wieder viele Youths aus dem Dorf versammelt und pausenlos den Lehmhügel aufgehackt, bewässert, mit Stroh versehen und mit Hilfe von Holzschalen die Masse in Form gebracht. Auch Mr. Jalloh hat der Baustelle wieder einen Besuch abgestattet und die Arbeit unterstützt.
