In der zweiten Woche auf der Baustelle stand das Mauern des Unterbaus der Toiletten an. Auf unserer Baustelle gibt es drei ausgebildete Bauarbeiter, die von unserem Vertragsnehmer Abu Bakarr eingestellt sind. Abu Bakarr selbst ist dabei eine Art Polier. Die anderen beiden sind von Abu Bakarr angestellte Maurer und Schreiner. Dieses Team fährt – wie wir – jeden Tag aus Makali nach Rowaka und hat mit uns schon die Trockentrenntoiletten (TTTs) in Makali und Makenthie gebaut.

Neben den Bauarbeitern werden für den Bau auch Hilfsarbeiter benötigt, um die Materialien zu transportieren, Lehm- und Zementsteine herzustellen, Beton anzumischen und die Bauarbeiter hier und da zu unterstützen. Vor Baubeginn wurde beschlossen, dass die Dorfgemeinschaft diese Hilfsarbeit als ihren Beitrag zum Projekt bereitstellt und gemeinsam anpackt. Außerdem kocht eine Köchin aus dem Dorf jeden Tag ein Mittagessen für alle Arbeiter. 

Diese Hilfsarbeit wird von den jungen körperlich arbeitsfähigen Menschen – den „Youth“ – übernommen. In Rowaka gibt es eine Goldmine, in der die Youth in der Regel arbeiten und bei einem Goldfund Geld erhalten. Um trotzdem genug Hilfsarbeitskräfte auf unserer Baustelle zu haben, waren alle lokalen Verwaltungs- und Entscheidungsebenen involviert. So gibt es einen Youth Leader, der die jungen Menschen vertritt und deren Arbeit organisieren soll, aber auch andere Gruppierungen haben eigene Vertreter (s. Grafik unten).

An der Spitze des Dorfes steht der Town Chief, der in Rowaka Pa Issa heißt. Pa Issa gehört zu den Ältesten, was man an dem Titel „Pa“ erkennen kann. In Rowaka gibt es zusätzlich noch einen Section Chief namens Pa Gbla, der mehreren Orten vorsteht. Über dem Section Chief gibt es den Paramount Chief, der in Makali und nicht in Rowaka seinen Sitz hat und das gesamte Chiefdom Kunike Barina vertritt.

All diese Vertreter*innen sowie unsere Partnerorganisation MADAM wurden einbezogen, um die Hilfsarbeit für unsere Baustelle zu organisieren. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf der Herstellung der Lehmsteine, da sie noch genug Zeit zum Trocknen brauchen, um später im Bau verwendet werden zu können. Schließlich hat sich zum Ende der Woche der ganze Ort zusammengefunden, um mehrere hundert Lehmsteine herzustellen.

Zusätzlich konnten Carl und Henrik mit Erkundungsarbeiten starten, die herausfinden sollen, ob und wie Trockentrenntoiletten auch auf Haushaltsebene eingesetzt werden können. Dadurch wollen wir noch mehr Leute erreichen und das bereits verbreitete Wissen um TTTs in der Region erweitern. Dazu haben wir eine erste Runde an Gesprächen mit mehreren Einwohnern in Makali geführt, in denen existierende Haushaltstoiletten und TTTs thematisiert wurden. Diese Erkundung soll in den nächsten Wochen baubegleitend fortgesetzt werden.