Baubeginn in Rowaka

Baubeginn in Rowaka

Abstecken der Fundamente

Nach fast drei Wochen Vorbereitungen, Gesprächen und Kontakte knüpfen, konnte endlich das beginnen worauf wir die ganze Zeit hingearbeitet haben: Der Bau der Trockentrenntoiletten in Rowaka.

Zunächst wurde die Baufläche von Pflanzen und Bäumen freigeräumt, mit Schaufeln und Spitzhacke geebnet und die Flächen für die einzelnen Fundamente wurden parallel zum Schulgebäude abgesteckt. Insgesamt bestehen die Trockentrenntoiletten aus drei einzelnen Gebäuden. Es wird jeweils ein Gebäude mit zwei Toiletten für Jungen und Mädchen geben, die identisch gebaut werden. Das dritte Gebäude wird eine kleinere Version mit nur einem Toilettenraum für die Lehrerinnen und Lehrer. 

Gießen der Fundamente der Toiletten

Im Laufe der Woche konnten schon alle Aushebungen für die Fundamente stattfinden. Besonders viel Arbeit waren die Schalungen der einzelnen Fundamente und das Erstellen der Aussparungen im Fundament an den richtigen Stellen. Leider gab es in der ersten Woche aus einigen organisatorischen Gründen noch Schwierigkeiten mit den Arbeitern aus dem Dorf. Die Dorfbewohner haben sich nämlich dazu bereiterklärt die Hilfsarbeit während unseres Baus als ihren Beitrag zum Projekt zu stellen. Zur Beseitigung dieser Probleme ist Mr. Jalloh – unser Ansprechpartner bei unserer Partnerorganisation MADAM – extra nach Rowaka gereist, um mit allen Beteiligten zu reden. Zum Ende der Woche konnten wir schon zwei von drei Fundamenten gießen, die nun über das Wochenende aushärten können.

Evaluierung des Komposts

Zum Pendeln von und zu der Baustelle in Rowaka, die ca. 6 km von unserer Unterkunft in Makali entfernt ist, nutzen wir Fahrräder, die wir zuvor in Makeni gekauft haben und sich als sehr praktisch erweisen.

Am Ende der Woche sind Henrik und Gerrit nochmal nach Makenthie gefahren, für den zweiten Evaluierungsschritt der Trockentrenntoiletten, die 2022 gebaut wurden. Diesmal lag der Fokus der Evaluierung auf der Bildungsebene. Hierfür wurde die bisherige Nutzungsweise der Toiletten und das vorhandene Hygienewissen spielerisch mit den Kindern ausgewertet und korrektiv mit ihnen erarbeitet. Dabei stand auch der Spaß der Schulkinder an der Auswertung im Vordergrund. Wir hoffen mit den Ergebnissen unser Bildungsprogramm noch weiter verbessern zu können. Außerdem wurde mit den Lehrern die richtige Vorgehensweise der Kompostierung wiederholt und gemeinsam beispielhaft durchgeführt. Eine korrekte Kompostierung ist sehr wichtig, um den Kompost bedenkenlos als Dünger auf den Feldern einsetzen zu können.

Für die kommende Woche ist geplant, den Unterbau, der die Kot- und Urinkammern umschließt, von allen Gebäuden fertigzustellen. Dafür wurden diese Woche bereits fleißig Zementsteine hergestellt, die nun ebenfalls über das Wochenende trocknen können. Nur das Wetter bereitet uns bisher noch Sorgen, da es zur Zeit täglich regnet und gewittert. Ursprünglich fiel der letzte starke Regen vor der Trockenzeit immer schon im Oktober. Der späte regelmäßige Regen bereitet nicht nur uns in Bezug auf den Bau Sorgen, sondern vor allem auch den Dorfbewohner*innen. Die Landwirtschaft stellt einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor in Sierra Leone dar und sichert den meisten Menschen hier den Lebensunterhalt und die Selbstversorgung. Dementsprechend abhängig sind sie von ihrer Ernte und einer verlässlichen Wetterlage. Die Verschiebung und veränderte Ausprägung der Trocken- und Regenzeit so wie zunehmende Extremwetterereignisse, steigende Durchschnittstemperaturen und Dürren aufgrund des Klimawandels führen schon jetzt zu Ungleichgewicht und negativen Folgen im Land. Aus dem Grund wurde auch schon von der Regierung ein National Adaption Plan (Government of Sierra Leone, 2021) aufgestellt, bei dem es darum geht, Maßnahmen zu ergreifen, die die Anfälligkeit für die Folgen des Klimawandel reduzieren und diese auf allen Ebenen langfristig zu integrieren.