WIL Turbinenbau 5: Spulenmontage

WIL Turbinenbau 5: Spulenmontage

Unsere Blogserie zeigt die wichtigsten Schritte zum Bau einer WIL-Turbine.

 

WIL Turbinenbau 5: Spulenmontage

 

Spulenmontage

Um mit der Spulenmontage beginnen zu können, brauchen wir einen fertigen Stator und sechs fertige Spulen. Unser Generator nennt sich 3-polig, weil er aus 3 Spulenpaaren besteht, die nach der Montage abwechselnd links und rechtsherum gewickelt sind. 1000 Umdrehungen pro Minute heißt dann 3000 Magnetfeldumkehrungen in 60 Sekunden also 50 pro Sekunde. Und schon haben wir die 50Hz für unseren Wechselstrom. Aber jetzt zur Montage. 

Gewickelte Spule

Das Wichtigste ist, Windungsschlüsse durch das Verletzen des Lacks am Kupferdraht zu vermeiden. Deshalb sind die Kanten der Pole leicht abgerundet und zur Sicherheit werden die Pole des Stators auch noch mit temperaturbeständigem Isolierband umwickelt. Auch die Spulen selbst sind durch Isolierband geschützt. Jetzt werden die Spulen mit Gefühl über die Pole geschoben. Da kann es notwendig sein, die Spule etwas zurecht zu drücken. 

Die erste Spule über einen Pol zu schieben, ist noch einfach. Bei den Nachbarspulen kann schon mal etwas Druck notwendig sein, damit sie sauber neben der anderen Spule im Polschlitz sitzt. Die Drahtenden der Spulen müssen dabei immer nach oben aus dem Stator schauen, um sie anschließend richtig verlöten zu können. Dann geht es einfach im Kreis weiter, bis die letzte Spule sauber im Polschlitz sitzt. 

Spulenmontage

Jetzt kommt der Moment der Wahrheit. Mit dem Widerstandsmessgerät werden alle Spulen gemessen. Zwischen 2 und 3 Ohm ist der Widerstand in Ordnung. Wurde der Lackdraht verletzt und werden Windungen über den metallenen Stator kurzgeschlossen, fällt das bei dieser Messung auf. Alles im grünen Bereich? Dann geht es ums Befestigen der Spulen. Sie sollen im Betrieb nicht aus dem Schlitz rutschen. Da heißt es, die Spulen oben mit Kabelbindern oder einer Schnur an den Stehbolzen zu befestigen und unten jeweils zwei Spulen nebeneinander durch die Bohrungen im unteren Statorring nach außen zu ziehen. Das ist eine Geduldsaufgabe, denn der Spalt zwischen Spule und Pol ist eng und das Isolierband, um den Statorpol stört auch noch. 

Spulenmontage zoomed

Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt, das Verlöten der Spulen zum fertigen Generator. Gott sei Dank, gibt es das Verdrahtungsschema im Manual. Dann ist es geschafft. Jetzt kommt der Abschlusstest mit dem Kompass. Mit dem Netzteil wird ein Strom von ca. 1A in die Serienschaltung der Spulen eingespeist. Jetzt muss die Nadel im Kompass abwechselnd einen Nord- und einen Südpol anzeigen, wenn man von einer Spule zur nächsten wandert. Wenn das so ist, haben wir es endlich geschafft. Der Stator ist mit den Spulen bestückt und damit fertig. Hurra.