Remoteinspektion #4 - Erkenntnis: Die Remoteumsetzung war ein großer Gewinn für das Projekt

Remoteinspektion #4 - Erkenntnis: Die Remoteumsetzung war ein großer Gewinn für das Projekt

Blick über das Dorf Tholodhunga in Nepal

Wie ihr Surendra‘s Report entnehmen konntet ist das Kraftwerk in annehmbaren Zustand, aber die Versorgung schlicht nicht mehr ausreichend. In der Konsequenz bedeutet dies, dass u.a. in den Morgenstunden kein Unterricht durchgeführt werden kann, da Licht nicht zuverlässig zur Verfügung steht.

Die Deckung des Gesamtbedarfs des Dorfes von rund 50 kW würde enorme Investitionen erfordern! Basierend auf Zahlen der Weltbank kostet der Neubau eines entsprechenden Kraftwerks rund 150.000-200.000€. Zwar bietet der Nepalesische Staat umfangreiche Förderprogramme, die in unserer (weit abgelegenen) Region bis zu 60% der Kosten übernehmen können, dennoch bleiben die Kosten weit außerhalb sowohl unseres Finanzrahmens als auch dem des Dorfes.

Stattdessen das aktuelle Kraftwerk zu erweitern würde leider zu wenig Einsparpotential bieten: Zwar ist der Generator bis 30 kW ausgelegt - aber Turbine, die Steuerungselektronik und auch der dummy Load (zum abführen überschüssiger Energie) nur bis 15 kW. Außerdem weisen sowohl die Zuleitung als auch das Generatorenhaus Mängel auf, die die Nachhaltigkeit der Investition deutlich in Frage stellen würden. Wenn also bis auf den Generator alle Komponenten ausgetauscht oder neu gebaut werden müssen, sind wir beinahe wieder bei den oben genannten Kosten.

Deswegen planen wir während unser kommenden Ausreise eine weitere Option zu untersuchen: Eine zusätzliche Energiequelle oder eine Speicheroption für die Schule. So könnte ein über Nacht geladener Akku die Stromversorgung sicherstellen. Mit einer zusätzlichen Photovoltaikanlage könnte auch die Last auf dem Netz verringert werden. Im Idealfall wäre es sogar möglich überschüssige Energie ins Inselnetz zurückzuspeisen. Letzteres würde vermutlich komplexe Steuerungselektronik erfordern, ob das tatsächlich möglich ist untersuchen wir aktuell.

Damit können wir nun ein Fazit zur Remoteerkundung ziehen:
Es ist durchaus möglich detaillierte und verlässliche Informationen vor Ort zu erheben. Die Gesamtkosten von rund 1500€ blieben dabei unschlagbar günstig! Eine Erkundung durch Ausreisende hätte viel mehr gekostet, wovon ein Großteil etwa für Flüge aufgewendet worden wäre – der Sold von Surendra Maharjan hingegen landet direkt im nepalesischem Wirtschaftskreislauf. Aus unserer Sicht war diese Remote Umsetzung also ein voller Erfolg! Voraussetzung hierfür war natürlich unser Projektpartner, mit dem wir vertrauensvoll zusammenarbeiten können.