Unser Wasserprojekt in … Ruanda

Wasserprojekte im Fokus
Wasserprobeentnahme an Schule in Ruanda

Der Distrikt Karambi liegt in der Region Nyamasheke im Westen von Ruanda. Dort arbeitet ein ehrenamtliches Team von Ingenieure ohne Grenzen seit 2018 mit der örtlichen Pfarrei Mugomba zusammen, um für die Kinder der Schule Groupe Scolaire de Karambi die Versorgung mit Wasser zu gewährleisten.

Während der Erkundungsreise im August 2019 zeigten sich dem Team die Herausforderungen, die es im Rahmen des AKWA-Projekts – kurz für A Karambi Water Access Projetct - zu meistern gilt: Die einzige Wasserquelle der Schule ist eine 5 km entfernte Bergquelle, die Zugangsleitungen fallen regelmäßig aus. Durch Wasserqualitätsuntersuchungen an der Quelle, im Leitungssystem sowie am Ausfluss zeigte sich stellenweise eine Belastung mit gesundheitsgefährdenden Ecoli-Bakterien. Das Team rekonstruierte, dass die Erreger durch mangelnde Handhygiene ins Wasser gelangen – an den Trockentrenntoiletten der Schule gibt es keine Möglichkeit zum Händewaschen. Kombiniert mit dem Anfassen der Wasserentnahmestellen mit den Händen führt das zur Übertragung der Bakterien.

Die Lösung: Unsere Ehrenamtlichen aus Berlin haben ein Konzept zur Nutzung von Quell- und Regenwasserressourcen entwickelt. Künftig soll ein großes Regenwassersystem das kostbare Gut in Regenzeiten von den Gebäudedächern sammeln und in Zisternen speichern, sodass der Schule auch in Phasen der Trockenheit Brauchwasser für Hygienemaßnahmen und Sanitäranlagen zur Verfügung steht. An den Toiletten werden zudem Handwasch-Stationen errichtet. Ein begleitendes Bildungskonzept soll Schüler*innen über Hygiene, Wassernutzung und Sanitär aufklären; Lehrkräfte werden zudem als Multiplikatoren geschult.

Um Wasser für die Zubereitung von Speisen zu gewinnen, soll künftig Wasser aus einer sauberen Quelle im Nyungwe Forest, einige Kilometer entfernt von der Schule, entnommen werden. Dazu werden staatliche Leitungen genutzt, die von der Quelle zur Schule führen. Durch mikrobiologische Filter wird das Wasser gesäubert; Zisternen an der Schule speichern es anschließend.

Die beiden Teilsysteme verhelfen der Schule zum einen zu einer stabilen Wasserversorgung, zum anderen ermöglichen sie eine dem Zweck angepasste Nutzung verschiedener Wasserressourcen – ganz im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit Wasser.