Solarstrom für ein Gesundheitszentrum im Kaffee- und Bananenanbau-Gebiet im Westen Kameruns

SOLARSTROM FÜR EIN GESUNDHEITSZENTRUM IM KAFFEE- UND BANANENANBAU-GEBIET IM WESTEN KAMERUNS

Solarstrom für ein Gesundheitszentrum im Kaffee- und Bananenanbau-Gebiet im Westen Kameruns

Am Rande des tropischen Regenwaldes liegt die Kleinstadt Fondjomékwet. Die Mehrheit der etwa 10.000 Einwohner*innen arbeitet auf den Kaffee- und Bananenplantagen der Region. Bei dieser schweren, körperlichen Arbeit kommt es häufig zu Unfällen, auch Schlangenbisse kommen vor. Ein kleines Gesundheitszentrum versorgt die Bauern medizinisch. Da aber die städtische Stromversorgung starke Spannungsschwankungen aufweist und auch oft ausfällt, kann bspw. kein Serum gegen Schlangenbisse aufbewahrt werden, da die Kühlkette nicht gewährleistet werden kann. Auch andere Medikamente leiden unter den häufigen Stromausfällen. Zusätzlich verschleißen die medizinischen Geräte, die am Strom angeschlossen sind, sehr schnell, da die Spannungsspitzen ihnen zusetzen. Die nächste Möglichkeit der medizinischen Versorgung ist in der 50 km entfernten Stadt Bafoussam. Während es in den trockenen Monaten innerhalb mehrerer Stunden zu erreichen ist, sind die Straßen in der Regenzeit im März und von Juni bis September nur schwer passierbar, geschweige denn mit einem Auto befahrbar.

Deshalb bauen wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner GIC Sondason eine Photovoltaik-Anlage zur regelmäßigen und zuverlässigen Stromversorgung des Gesundheitszentrums. Eigentlich wollten wir bereits im Frühjahr ein Team nach Fondjomékwet schicken, um sowohl die technischen Bedingungen auszukundschaften als auch mit den lokalen Bewohner*innen den Bau abzustimmen und den Techniker des Ortes kennen zu lernen. Leider hat uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Glücklicherweise konnte die in Yaoundé und Hamburg ansässige Firma Yandalux für uns die technische Evaluierung übernehmen. Seitdem konzipieren wir die Solaranlage weiter. Neben der generellen Versorgung des Gesundheitszentrums mit Solarstrom und aus dem städtischen Netz wird es eine abgeschlossene, sichere Notversorgung mit getrenntem Stromspeicher geben, die nur dem Kühlschrank und der Notbeleuchtung dient. Außerdem sollen die Geräte, die vom städtischen Stromanschluss und der Solaranlage versorgt werden und außerhalb des abgeschlossenen Systems sind, durch Netzteile und Steckdosen mit Überspannungsschutz geschützt werden. Damit können wir sicherstellen, dass in Zukunft der Verschleiß der medizinischen Geräte sich verlangsamt, es dem Kühlschrank nie an Strom fehlt und Medikamente, wie das Serum gegen Schlangenbisse, nicht mehr verderben. So können die Menschen vor Ort versorgt werden. Das rettet Leben.

Momentan planen wir, Anfang nächsten Jahres nach Fondjomékwet zu fahren. Als erstes wollen wir mit den Menschen vor Ort und insbesondere dem Techniker den Bau durchsprechen. Danach werden wir die Photovoltaik-Anlage bauen und das Gesundheitszentrum mit einem Verteilersystem ausstatten. Vielleicht verschiebt sich diese Reise noch einmal – es ist nicht abzuschätzen, wie sich die Corona-Lage bis dahin entwickeln wird. Aber sobald es möglich ist, geht es los. Und in der Zwischenzeit hält unser lokaler Partner uns auf dem Laufenden.

Mehr zum Projekt erfahrt Ihr hier. Wir bedanken uns bei allen, die schon dafür gespendet haben!