Zum dritten Adventswochenende ein Interview mit Paul Kitamirike an der Iganga Center for the Blind

ZUM DRITTEN ADVENTSWOCHENENDE EIN INTERVIEW MIT PAUL KITAMIRIKE AN DER IGANGA CENTER FOR THE BLIND

Zum dritten Adventswochenende ein Interview mit Paul Kitamirike an der Iganga Center for the Blind

In unseren Projekten im Programm „Grundversorgung für Schulen“ arbeiten wir häufig über mehrere Jahre mit den Menschen vor Ort zusammen. Oft entwickeln sich dadurch besonders herzliche Beziehungen, die über die reine Kooperation im Projekt hinausgehen. Einige dieser Menschen möchten wir Euch in dieser Adventszeit hier vorstellen.

Die Regionalgruppen Bielefeld und Paderborn arbeiten an einem Projekt am Iganga Center for the Blind in Uganda, das an die Bishop Willis Demonstration School angegliedert ist. Ziel des Projektes ist es, die Lebensumstände der sehbeeinträchtigten Schüler*innen zu verbessern, sodass ihnen der Zugang zu Bildung erleichtert wird. Vor ein paar Wochen waren unsere Partner Engineers Without Borders - USA und SUUBI Community Projects vor Ort und haben Paul kennengelernt. Paul ist Lehrer an der Schule und kümmert sich besonders um die täglichen Herausforderungen der sehbeeinträchtigten Schüler*innen. Da er selbst blind ist, kann er ihre Probleme und Herausforderungen gut nachvollziehen.

Ohne Leitsystem kaum Orientierung möglich

Die Bishop Willis Demonstration School unterrichtet insgesamt 920 Schüler*innen, davon haben 72 Sehbeeinträchtigungen. Für sie ist die Orientierung auf dem Schulgelände schwierig. Paul erzählt uns: „Eine große Herausforderung ist das Fehlen von gepflasterten Wegen. Es ist schwierig für mich den Weg zu den Toiletten oder sogar zu meinem Haus zu finden. Das Gleiche gilt für die [blinden] Schüler*innen.“ Für uns ist nach diesem Gespräch klar, dass ein Blindenleitsystem Priorität hat.

Braille-Unterricht 

Es ist toll, dass im Iganga Center for the Blind sehbeeinträchtigte Schüler*innen die Möglichkeit erhalten, an einem inklusiven Unterricht teilzunehmen und so eine Chance auf ein normales, selbstbestimmtes Leben erhalten. Trotz aller Bemühungen ist es für die Schüler*innen schwierig, den Lernstoff aufzunehmen, da nur zwei Braille-Maschinen vorhanden sind. Braille-Maschinen sind Punktschriftmaschinen, die das Schreiben der Blindenschrift ermöglichen. Ohne diese Maschinen können sich die Schüler*innen keine Notizen vom Unterrichtsstoff machen. Paul unterrichtet das Lesen und Schreiben der Brailleschrift und erzählt von seinen Herausforderungen im Unterricht durch die unzureichende Anzahl an Braille-Maschinen an der Schule. Im inklusiven Unterricht sind die sehbeeinträchtigten Schüler*innen auf die Mithilfe ihrer sehenden Mitschüler angewiesen. Gerne wollen wir hier ebenfalls ansetzen und ein Mitwirken der sehbeeinträchtigten Schüler*innen am normalen Unterricht ermöglichen.

Wünsche für das Jahr 2021

Anders als in dem Projekt Rising Star, welches wir euch letzte Woche vorgestellt haben, startet das Projekt am Iganga Center for the Blind gerade erst. Die Lehrer*innen, Dorfbewohner*innen und besonders die 72 sehbeeinträchtigten Schüler*innen hoffen und warten gespannt auf die Umsetzung. Paul verrät uns, dass er sich für das kommende Jahr 2021 wünscht, dass das Projekt startet und sich so die Lebensumstände für ihn und seine Schüler*innen verbessern.

Nächste Woche möchten wir euch pünktlich zum vierten Advent eine weitere besondere Person aus einem Projekt im Programm „Grundversorgung für Schulen“ vorstellen. Bis dahin wünschen wir Euch einen schönen dritten Advent!

ZUM DRITTEN ADVENTSWOCHENENDE EIN INTERVIEW MIT PAUL KITAMIRIKE AN DER IGANGA CENTER FOR THE BLIND
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