Zweiter Bericht zur Implementierungsreise nach Bangang/ zu ACREST in Kamerun

Zweiter Bericht zur Implementierungsreise nach Bangang/ zu ACREST in Kamerun

13.09.2017 // 01:01

Tag 11 – 04.09.2017, Montag

Justus und Momanjy machten sich auf zum Workshop, um die Vorbereitung für die Demoinstallation vorzunehmen. Julia blieb im Gasthaus, um einen Wochenblogeintrag für die Regensburger IoG-Seite vorzubereiten. Das 3er-Team in Douala fand den Busbahnhof und konnte pünktlich den Bus nach Mbouda samt Gepäck nehmen. Sie kamen gegen 16.30 Uhr auf dem Gelände von ACREST an und luden die mitgebrachten Materialien ab. Es folgte eine kleine Führung. Danach ging es zum Gasthaus, wo den Neuankömmlingen alles gezeigt wurde. Nachdem Abendessen fand eine 1. Planungsbesprechung zu den nächsten 2 Wochen statt. Neben der Klärung der Details und des Ablaufes des 1. Schulungstages am Dienstag wurde das restliche Team auf den neuesten Projektstand gebracht.

 

Tag 12 – 05.09.2017, Dienstag – 1./ 7 Schulungstag

Das Team traf gegen 7 Uhr auf dem ACREST-Gelände ein und bereitete die Schulungsräume vor. Gegen 7.30 Uhr tauchten die ersten Teilnehmer auf. Der erste Schulungstag verlief erfolgreich. Die Theorieanteile (Meet and Greet, Training Kick-Off, Presentation: Basics on Hydropower – An Overview, Presentation: Physics of low head turbines or power generation) konnten schneller abgehandelt werden, als gedacht - trotz zusätzlicher praktischer Demonstrationen und improvisiertem Unterdruckexperiment. Die entstandene Pufferzeit erwies sich als vorteilhaft, da die für nachmittags geplanten Werkstatteinheiten sich hingezogen hatten. Die Teilnehmer arbeiteten mit Elan und Neugier zu den Praxis-Themenbereichen „Auxiliary Tools“ und „Propeller“.

Julia erarbeitete eine systematische Feedbackerfragung, die am Ende des Tages als erste Statusabfrage durchgeführt wurde. 5 Personen wurden zu ihrer Einschätzung des 1. Tages anonymisiert befragt. Das Feedback war (überraschend) positiv. Das betraf sowohl die Menge der Lehrinhalte, als auch die Präsentationsweise des Teams und das gesprochene Englisch. Es gab keine Auffälligkeiten, was fehlendes oder mangelhaftes Verständnis für bestimmte Schulungsinhalte betrifft. Im Gegenteil: Das positive Ergebnis veranlasste eine erneute Befragung am Samstag, um andere, differenziertere Fragen zu stellen und auf Nummer sicherzugehen, dass die Befragung nicht das Opfer von Schüchternheit, Zurückhaltung oder Höflichkeit geworden ist. Einzig bemerkenswert war in diesem Zusammenhang der Umstand, dass z. B. 4 der 5 Befragten die Anteile von Formeln und jeweils 2 die des Textes und der Bilder der Präsentation für „too little“ erachteten.

 

Tag 13 – 06.09.2017, Mittwoch – 2./ 7 Schulungstag

Gegen 7.45 Uhr trafen das Team an der Schulungsstätte ein. Die Teilnehmer erschienen pünktlich. Die erste Präsentation verlief wie geplant (Status Meeting, Presentation: Synchronous machine for power generation). Danach ging es für die Teilnehmer zur Werkstatt, wo sie sich in 3 Gruppen jeweils mit „Woodwork“, „Draft Tube“ und „Rotor“ beschäftigten. Die Reisemitglieder konnten erneut vom Elan der Teilnehmer berichten. Allerdings kam es trotzdem zu den ersten zeitlichen Engpässen. Entsprechend zog sich die Erfüllung der für den Vormittag geplanten Teilziele hin. Zusätzlich ließ dann auch das Mittagessen auf sich warten. Mit fast einer Stunde Verspätung traf das Essen ein. Während der Wartezeit subsummierte das Team und formulierte Handlungsempfehlungen für zukünftige Schulungen.

Justus fuhr am Vormittag unter Begleitung eines ACREST Mitarbeiters nach Dschang um Geld für die Bezahlung der Unterkunft und Verpflegung abzuheben (leider eingeschränkt auf 3 Abhebungen à Maximalabhebesumme).

Der Rest des Tages verlief problemlos und wenn auch bestimmte Lehrinhalte auf den nächsten Tag verschoben werden mussten, so konnten die Werkstattarbeiten doch gegen 17.30 Uhr abgeschlossen und die Werkstatt aufgeräumt werden.

 

Tag 14 - Donnerstag, 07.09.2017 – 3./ 7 Schulungstag

Das Team traf gegen 7.30 Uhr in der Werkstatt ein, um diese für den Werkstatttag vorzubereiten. Die Vorbereitungen konnten rechtzeitig abgeschlossen werden. Die Teilnehmer trafen wieder sehr pünktlich ein, sodass ohne Verzögerung in den Tag gestartet werden konnte. Die Teilnehmer wurden auf 3 Stationen in Gruppen à 3-4 Personen aufgeteilt, die sie dann durchliefen. Julia wurde mit eingebunden für die Aufsicht der Stapelung der Trafosheets.

Alles verlief problemlos. Die verloren gegangene Zeit vom Vortag konnte aufgeholt werden. Der Rotor wurde am späten Nachmittag fertiggestellt, sodass das Team wieder gut im Zeitplan lag. Die Schulung konnte bereits um 16.00 Uhr beendet werden. Bis 16.40 Uhr wurde die Werkstatt aufgeräumt.

 

Tag 15 – 08.09.2017, Freitag – 4./ 7 Schulungstag

Erneut ging es kurz nach 7 Uhr auf zur Werkstatt. Alles wurde für den letzten Mechaniktag vorbereitet. Die Teilnehmer erschienen pünktlich. Stationsarbeit à 3 Gruppen gab es für die erste Hälfte des Tages, dann ging es an das Zusammenbauen der bisher einzeln produzierten Bauteile, bei der in stärkerer Frontalunterrichtsform den Teilnehmern der Zusammenbau vermittelt wurde.

Der erste Krankheitstag war an diesem Tag zu vermelden. Justus hatte am Morgen mit Magenkrämpfen zu kämpfen, konnte zwar noch am Morgen mit zur Werkstatt kommen, verabschiedete sich allerdings gegen 9 Uhr, um sich im Gasthaus etwas auszuruhen. Nach Aufsuchen eines Arztes nachmittags in Begleitung von Basti und Julia als Übersetzerin wurde Malaria diagnostiziert und die entsprechende Behandlung eingeleitet.

Trotz der Abwesenheit von Basti und Justus während des Werkstattbetriebes konnten alle Arbeiten pünktlich und ohne Probleme abgeschlossen werden. Die ursprünglich für das Ende dieses Tages geplante 2. Feedback-Erhebung wurde aufgrund Julias Einsatz beim Arzt auf den nächsten Tag, Samstag, verlegt.

 

Tag 16 – 09.09.2017, Samstag – 5./ 7 Schulungstag

Das Team traf ohne Justus kurz vor 8 Uhr auf dem ACREST-Gelände ein. Justus ruhte sich im Gasthaus aus und besuchte das Technische Training nur kurz am frühen Nachmittag. Durch Justus Ausfallen übernahmen Basti, Daniel und Sven gemeinsam die Präsentation am Morgen (Location assessment and examples for installations). Diese konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Anschließend wurden unter Anleitung von Basti und Daniel Berechnungen und Vermessungen am Standort der zukünftigen Demo-Installation auf dem ACREST-Gelände durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in 3 Gruppen aufgeteilt. Abwechselnd wurde am Wasserlauf auf kreative Weise Daten erhoben und der Standort erfasst, sowie dann mit Hilfe der erlernten Kalkulationen die erforderlichen Rechnungen durchgeführt.

Wenn eine Gruppe Leerlauf hatte, interviewte Julia die freien Teilnehmer. Nach Fertigstellung der Berechnungen aller Gruppen, wurde zurück im Schulungsraum alle Ergebnisse und die verwendeten Methoden verglichen. Basti und Daniel waren sehr beeindruckt von der Ernsthaftigkeit, mit der die TN bei der Sache waren und auch von deren mathematischen Können. Dieser Schulungsteil war sehr erfolgreich.

Bevor es dann ans Mittagessen ging, führte Julia die 2. Befragung durch. 11 Teilnehmer antworteten auf 9 Fragen, von denen 7 Raum für offene Antworten und Kommentare ließen. Thematisch lag der Fokus auf der Beurteilung der Lehrinhalte und -weise während der Praxiszeit in der Werkstatt. Während das Handbuch und die Poster, die im Voraus an die Schulung erstellt wurden, außerordentlich positiv aufgenommen wurden, ist die vorhandene Sprachbarriere (TN sprechen wenig bis schlecht Englisch, außer 1 Teammitglied spricht keiner der Schulenden Französisch) das meistgenannte Hemmnis für Verständnis und weiterführende Fragen der TN. So sehr die Bemühungen, Offenheit und pädagogischer Ansatz des Teams auch gelobt wurden, die Kommunikationssprache bleibt der wichtigste Kritikpunkt. Eine weitere Befragung ist am letzten Schulungstag, Dienstag, geplant.

Nach dem Mittag wurde den Teilnehmern die fertige Turbine gezeigt, die Sven in der Werkstatt vorbereitet hatte.

Den Abschluss des Tages bildete eine 20-minütige Wanderung zur großen Wasserturbine, die etwas weiter Fluss abwärts von ACREST gebaut wurde und betrieben wird. Die Führung übernahmen Praktikanten von ACREST. Gegen 15 Uhr konnte der Schulungstag beendet werden.

 

Tag 17 – 10.09.2017, Sonntag

Nach dem gemeinsamen Frühstück machten sich Sven, Basti und Julia gegen 11 Uhr auf eine Wanderung in die Umgebung auf. Justus blieb noch gesundheitsbedingt zurück, während Daniel sich ebenfalls dafür entschied, im Gasthaus zu bleiben, um die letzten 2 Schulungstage weiter vorzubereiten. Justus fasste für den Wochenbericht den Projektstand zusammen und brachte die Abrechnungsunterlagen auf den neuesten Stand.

Basti, Sven und Julia kehrten gegen 18.30 Uhr zum Gasthaus zurück. Nach dem Abendessen fand eine kurze Projektbesprechung statt. Justus und Sven sichteten gemeinsam den bisherigen Schulungshergang und hielten Gelerntes und Empfehlungen für die Zukunft fest. Basti finalisierte die Präsentationen für Montag und Dienstag. Julia schrieb den Wochenbericht zu Ende und wertete weiter die Interviews und Feedbackbögen aus.