Implementierungsreise, 4. Bericht

Implementierungsreise, 4. Bericht

10.03.2016 // 00:09

Vierter Reisebericht unserer Implementierungsreise nach Bamenda/Kamerun

Die zweite Woche wurde mit einem Tag der offenen Tür abgeschlossen, bei dem neben Schülern, die weiterhin an einer Mitarbeit am Projekt interessiert sind, vor allem Vertreter von anderen NGOs, Ministerien und offiziellen Büros der Stadt eingeladen wurden, um sich über das Projekt zu informieren und die Turbine in Aktion zu sehen.

In der letzten Woche der Reise wurden letzte Aktivitäten abgeschlossen und in Bamenda eine offizielle Übergabe gemacht. Dabei wurde ein ausführliches Gespräch mit den am Projekt beteiligten Lehrern geführt und wir hoffen, dass damit ein guter Grundstein gelegt wurde, dass diese das Projekt im nächsten Jahr eigenständig weiterführen werden.

 

Tag 15

Mit dem Open Day fand die zweite Schulungswoche ihr Ende. Der Tag war insofern ein Erfolg, dass viele interessierte Vertreter von NGOs, anderen technischen Schulen und offiziellen Einrichtungen (Ministerium,  Stadtverwaltung) anwesend waren. Zunächst gab es einen offiziellen Teil an der Schule mit Reden und Informationsständen, danach fuhren mehrere Gruppen zum Wasserfall. Leider gab es vormittags Probleme bei der Vorführung der Turbinen, da die zunächst montierte Turbine einen Kurzschluss hatte, sodass kurzfristig noch die andere Turbine installiert werden musste. Nachmittags lief die Turbine dann endlich.

 

Tag 16

Den Samstag nutzte das Team als Entspannungstag. Morgens wurde wahlweise als Wanderung oder joggend ein Berg in der Nähe bestiegen und am Nachmittag fuhren einige Teammitglieder in die Stadt zum Markt, während die anderen im Hotel in der Sonne lagen.

Stefan bekam ein offizielles Schreiben einer staatlich geförderten Schule in Bamendas Umgebung mit der Bitte zu prüfen, ob sich die Schule für die Installation und Nutzung unserer Wasserturbinen eignet. Die Schule hat Zugang zu mehr als genug Wasser durch mehrere Wasserfälle in der Umgebung und hätte auch ausreichend finanzielle Mittel, allerdings ist das Gelände sehr unwegsam. Nach Besichtigung der Wasserfälle stand schnell fest, dass ein gemeinsames Projekt für beide Seiten zwar sehr interessant ist, allerdings nicht in der bisherigen Form, da die Schule einen weitaus größeren Strombedarf hat, als durch eine Turbine abgedeckt werden könnte und außerdem im Vorfeld erst einmal eine Infrastruktur bei den Wasserfällen schaffen müsste (Brücken, lange Kabel etc.).

Abends waren wir bei Mr. George, einem NPB-Mitarbeiter, der in der Nachbarschaft des Hotels wohnt, zum Essen eingeladen.

 

Tag 17

Am Sonntag morgen begleiteten die Teammitglieder, die in der letzten Woche nicht mit in der Kirche waren, Mr. Ephraim, unseren kamerunischen Koordinator, in seine Kirchengemeinde zum Gottesdienst. Die restlichen Teammitglieder blieben vormittags im Hotel und erledigten kleinere Aufgaben für das Projekt (z.B. Aktualisierung des Elektronik-Manuals) oder entspannten.

Mittags trafen wir uns mit Michael Chico, dem verantwortlichen Lehrer im Mechanikteam, beim Wasserfall, wo er ein Barbecue mit Fisch, Kochbananen und Palmwein vorbereitet hatte.

 

Tag18

Wir fuhren wie jeden Tag früh zur Schule, da das Abschlusstreffen mit den Lehrern aber erst für 10 Uhr angesetzt war, blieb noch genug Zeit, um Übergabe- und Evaluationsdokumente für den Elektronik- und Mechanik-Workshop fertigzustellen und für die kamerunischen Partner zu drucken.

Im Anschluss traf sich das gesamte Team mit den Lehrern und Vertretern des Management des NPB, wo ein Überblick über das, was in den letzten zwei Wochen geschafft wurde, Wünsche für die zukünftige Kooperation von beiden Seiten geäußert wurden und das deutsche Team eine Liste mit Vorschlägen für Anschaffungen, die das NPB für die Elektronik- und Mechanikwerkstätten machen sollte, vorgestellt wurde. Außerdem wurde noch einmal über den geplanten „WIL 250 Business Award“ gesprochen.

Danach verbrachten wir den restlichen Tag am NPB mit dem Aufräumen der Werkstätten, einer Bestandsaufnahme der mitgebrachten Materialien und mit dem Verabschieden von den am Projekt beteiligten Lehrern.

 

Tag19/20

Am Tag der Abreise ging es schon in den frühen Morgenstunden los um nach 8 Stunden Fahrt in einem vollgestopften Minibus am Nachmittag in Buea anzukommen. Am Abend trafen wir uns mit dem Handwerker Josef und seinen Auszubildenden, die Stefan und Justus schon von ihrer ersten Kamerunreise kannten, weil sie damals intensiv mit ihnen zusammengearbeitet haben. Für den nächsten Tag wurde ein Treffen in seiner Werkstatt verabredet.

Am nächsten Tag wurde in Josefs Werkstatt die alte Turbine von der letzten Reise begutachtet und die neuesten Schulungsunterlagen, Baupläne und das Manual für die vereinfachte Turbine an Josef weitergegeben, da dieser nach wie vor Interesse äußerte, das Projekt weiterzuverfolgen.

 

Tag21-25

Die folgenden Tage wurden noch genutzt um sich von den anstrengenden 3 Wochen zu erholen. Ein Teil der Gruppe nutzte die Zeit um einen dreitägigen Wanderurlauf und der Besteigung des Mount Cameroon zu machen. Die anderen blieben einfach in Buea um auszuspannen, sowie ein Service- und Wartungsbuch für die Turbine zu erstellen, da sich in Bamenda herausgestellt hat, dass dies für die Lehrer sehr nützlich wäre.

Am vorletzten Tag ging es schon früh zum Flughafen nach Yaundé, wobei der Flug dann doch erst um Mitternacht nach Paris ging. Nach sechs Stunden Wartezeit in Paris ging’s dann auch endlich wieder weiter nach München, um dann nach einer Zugfahrt am Abend endlich wieder in Regensburg anzukommen.