Stromversorgung für Gesundheitszentren

Stromversorgung für Gesundheitszentren

Stromversorgung für Gesundheitszentren

Stromversorgung für Gesundheitszentren

WARUM DER  AUSBAU VON ERNEUERBAREN ENERGIEN AUF SUMBA, INDONESIEN SO WICHTIG IST

„Sumba ist eine aufregende Insel“ findet Valerie Pabst, Ehrenamtliche bei Ingenieure ohne Grenzen. „Die ursprüngliche Kultur ist noch sehr stark spürbar. Offiziell sind die meisten Bewohner Christen, viele Menschen zelebrieren aber auch noch die lokale Marapu-Religion. Wasserbüffel sind der wichtigste Besitz. Bei Hochzeiten und Beerdigungen werden sie geopfert und das Fleisch an die Anwesenden verteilt. Männer tragen Macheten und manche reiten auf Pferden, um von Ort zu Ort zu kommen. Die Häuser sind aus Bambus gebaut und die Dächer ragen hoch in den Himmel.“ Valerie erinnert sich gerne an ihre Reise dorthin im Juni 2019. 

Sumba ist aber auch eine der ärmsten Inseln. Es ist relativ trocken, oft müssen Dorfbewohner weit laufen, um Wasser zu holen und fast die Hälfte der Menschen hat noch keine Stromversorgung. Als unser Projektpartner Daniel Pianka, der für „Christliche Fachkräfte International“ tätig ist, aber auch an der Universitas Kristen Immanuel (UKRIM) als Dozent für Erneuerbare Energien arbeitet, eine Pastorin zu den Umständen auf der Insel befragte, schilderte sie diese so: „Auf manchen Teilen der Insel gibt es noch keinen Strom und auch nicht genug Wasser. Wenn um sechs Uhr die Sonne untergeht, dann essen die Leute zusammen beim Schein einer Öllampe. Um Öl zu sparen, welches nicht ganz billig ist, wird aber nach dem Essen die Öllampe gelöscht und alle gehen schlafen.“ Kinder können ohne Licht abends nicht mehr für die Schule lernen. Um ihr Handy zu laden, müssen sie in das nächste Dorf laufen und umgerechnet 30 ct für das Aufladen zahlen. Und dort, wo es an fließendem Wasser und Strom fehlt, können Gesundheitszentren nicht richtig funktionieren. Es wird auch kein Arzt dorthin versetzt. Stattdessen helfen Krankenschwestern notdürftig aus. Wenn elektrische Systeme vorhanden sind, funktionieren sie oft nicht lange, weil niemand in der Wartung geschult ist. Das alles sind Herausforderungen, mit denen die Bewohner auf den abgelegenen Inseln Indonesiens tagtäglich zu kämpfen haben. 

Es ist zu befürchten, dass die Corona-Pandemie die Situation für die Bewohner der Insel noch weiter erschweren wird. Unsere Partner besuchten Mitte März das letzte Mal die Insel. Sie berichteten von den üblichen häufigen Stromausfällen und auch davon, dass in den Gesundheitszentren teilweise überhaupt keine Schutzausrüstung vorhanden ist. Medizinisches Personal versucht, sich selbst zu helfen und mit Regenjacken und Gummistiefeln, die abwaschbar sind, fehlende Schutzkleidung zu ersetzen. Außerdem mangelt es an Desinfektionsmitteln. Das Personal behilft sich mit selbstgebauten Waschstationen.

Um die Stromversorgung auf der Insel auszubauen – und damit auch die Gesundheitsversorgung zu verbessern –, haben wir schon letztes Jahr zusammen mit der UKRIM, „Christliche Fachkräfte International“, den lokal ansässigen Kirchen und der lokalen Regierung beschlossen, auf Sumba ein Trainingszentrum für ländliche erneuerbare Energien aufzubauen.

Unser Partner UKRIM hält mit den Kirchen und der Regierung vor Ort regelmäßig Kontakt und baut deren Vertrauen in die Systeme auf. Erste Erfolge der Zusammenarbeit waren bereits diesen März zu sehen: Rio, Daniel und Yuan von der UKRIM bauten zusammen Photovoltaik-Systeme an Kirchen auf. Diese generieren mit Hilfe der Sonne Strom für die Menschen der jeweiligen Region. Die Gemeindezentren können beleuchtet werden und die Dorfbewohner laden nun dort ihre Handys auf. Yuan hat auch eine „Troubleshooting“-Anleitung für die Dorfbewohner entwickelt, damit sie einfache Fehler selbst beheben können, falls der Strom ausfällt. 

Wir sind sehr glücklich darüber, mit so engagierten Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten, die auch in dieser Zeit alles daransetzen, dass unser Vorhaben wie geplant weitergeht. Wir sind in stetigem Kontakt mit ihnen und hoffen sehr, dass sie die Krise unter diesen Umständen gut überstehen.

Mehr zum Projekt findet Ihr hier.

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